sterkurseoderdurchdieindividuelleAusbildungvon

Kandidaten im Kloster. Die Möglichkeit der Teilnahme an

den täglichen klösterlichen Gottesdiensten und demmo-

nastischenLebenwährendderPriesterausbildungwar

wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Aus diesemGru n-

de befindetsich auch dasPriesterseminar beim Dre i e i n i g -

keitskloster in Jordanville.

Die Nonnengemeinschaften in Chile und Gethsemane
unterhalten Mädchenschulen, die von jeweils 250bis 350

Mädchen besuchtwerden, dasKloster in Chile betreut zu-

sätzlich ein Waisenheim. Zu den Klöstern Novoe Diveevo
(U S A ) und @S a m o r dino (A u s t r a l i e n ) gehören Alten- und

Pflegeheime.

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Die Bruderschaft 1950

Unterden Flüchtlingen, die1945nachDeutschland

kamen,befandensich auch die Mönche desKlosterszu
“ E h r endesHl.H i o bvo n Po¡caev”, die ausL a d o m i ro v a

(Ostslowakei) evakuiert worden waren. Das Kloster in L a -
d o m i r o v a war im Jahre 1923 von A r c himandrit Vi t a l i j

(Maksimenko, später Erzbischof von Ostamerika und New

Jersey)gegründetworden und unterstandderA u s l a n d s-

k i r che.Esverfügte übereinebedeutendeDru c k e reimit

Verlag. Dem Kloster gehörten in der Zwisc henkriegszeit
etwa 30 Mönchen an, die eine Dr u c k e r ei mit Verlag ge-
gründet hatten, in denen etwa 75% des kirc h l i c h e n

Schrifttums der A u s l a n d s k i r che gedruckt wurde, daru n t e r
die Zeitsc hriften “Pravoslavnaja Rus’” (seit 1926) und
“Pravoslavnyj Put’” (seit 1939) und der “Pravoslavnyj
K a l e n d a r ’” (seit 1926), die bis heute ersc heinen und seit

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Die alte Druckerei im Münchener Kloster nach dem II. Weltkrieg

1947vomDreieinigkeitsklosterinJ o rd a n v i l l eg e d ru c k t

werden.

Angesic hts desVorrückensder sowjetischen Tru p p e n

entschloß sich die Mehrheit der Mönche zur Evakuier u n g
mit deutscher Hilfe, da das Kloster seit 1941 zur deut-

schen Diözese gehörte. Nur sechs Mönche blieben in Lado-
mirova. Das Kloster wurde 1946gewaltsam geschlossen.

Zur Gruppe der evakuierten Mönche gehörten zu-
nächst 32 Personen, weitere Mönche aus Rußland schlos-
sen sich der Gruppe an, die schließlich auf 49 Mönche an-

wuchs. In Deutschland wurden sie auf verschiedene Lager
verteilt. Die größte Gruppe - 16Mönche - ging zusammen
mit Metropolit Anastasij nach Genf, wo sie bis April 1946

blieb.

Mitder Wiederbegründung und Leitung deshl.H i o b

KlostersinM ü n c h e nw u rdeA rchimandrit Iov (Leont’ev)

betraut. Mit Unterstützung der US- Militärre g i e r ung wur-

de in München -Obermenzing ein geeignetes Gebäude - ein

ehemaligesJugendheim -gefunden undangemietet. Zur

B r uderschaftgehörten zu diesemZeitpunktsieben Mön-

che. Trotz der fastunüberwindlichen Schwierigkeiten bei

derBeschaffung vonBaum aterialgelang esderBru d e r -

schaftinnerhalb kurzer Zeit, Klosterzellen und einen Spei-

sesaal zu errichten und das Dachgeschoß auszubauen. In

einem Anbau fand die Kirche zu Ehren des Hl. H i o b v o n
P o ¡c aev ihren Platz, die bereits zum Patronatsfest am 28.
August (10. September) 1946 geweiht werden konnte.

DieIkonostasewurdevonMönchspriester

Kiprianim

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a l t russischen Stil gemalt. Vater Kiprian -er malte schon in
den 30er Jahren als junger Mönchen im Ladomirover Klo-

ster Ikonen - gehörte zu den bedeutendsten Ikonenmalern
der A u s l a n d s k i r che und lebte seit 1947 im J o rd a n v i l l e r

D re i e i n i g k e i t s k l o s t e r . Die Ikonen für dieM ü n c h e n er Klo-

s t e r -Ikonostase malte Vater Kiprian in Genf und sc hickte
sie von dort nach M ü n c h e n . Er selbst emigrierte 1947

nachJ o r d a n v i l l e . Auch die Wände der Kirche wurden von

den Mönchen mitFreskenund biblischen D arstellungen

ausgemalt. Die kleine Kir che mit ihren Heiligtümern bildet

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Die Bruderschaft im Jahre 1999