1. Die Russische Orthodoxe Kirche
unter der Sowjetherrschaft
Im Jahre
1917
bildete die Russische Orthodoxe Kirche
die
größte Nationalkirche der
Welt. Sie b etreute
fast
90
Millionen Gläubige. Sie verfügte über
54 000
G e m e i n d e -
kirchen und 25 000
Kapellen. Die Gläubigen wurden von
163
Bischöfen
und
51 105
P f a r r geistlichen
betreut.
In
den 1257
Klöstern lebten 110 000
Mönche, Nonnen und
Novizen. Die Ausb ildung
der
Geistlichkeit
fand
an
185
Geistlichen
Schulen
und
61
Geistlichen
Seminaren
und
Akademien
stat t.
Zu
den
Pfarreien
gehörten
knapp
38
000
k i r chliche
Schulen,
an
denen
etwa
2
M i l l i o n e n
Schüler
ihre
Grundausbildung
erhielten,
sowie
35 000
che 291 K r a n k e n h ä u s e r, 1 113Pflegeheime, sowie zahl-
berufsbildende Einrichtun-


nur in W
e s t e u r
opa
wurden russische Kir-
che seit 1695, in N o rd a m e r i k a seit 1793 in S ü d a m e r i k a
seit 1889, im Hl. Land seit 1847vertreten. Seit dem Jahre
1870 gab es in N o rd a m e r i k a ein eigenes russisches Bis-
tum, zu dem im Jahre 1918 mehr als 300 K i r chen, vier
und
ein
Geistlic hes
Seminar
gehörten.
Im
Jahre
1901
wurde ein russisches Bistum in China errichtet, dem
Kirchen und Klöstern auch zahlreiche Schulen un-
Im
Hl. Land
und
dem
Nahen Osten
missio-
B e v ö l k e r ung, hier gab es vor dem I. Weltkrieg allein 93
Schulen mit mehr als 10 000Schülern.
große Einfluß, den die
Russische Orthodoxe Kir-
auf
das
geistig-kulturelle, das
soziale und
politische
hat te, wird
alte
aufgrund
der
Religiosität
seines
Volkes,
seiner
Nach der bolschewistischen Machtergreifung im Okto-
ber
1917
w u r
de die
weitere
Entf altung von Kirche
und
unterdrückt. Die neuen
Machthaber
sich
nicht
mit
der
Trennung
von
Kirche
und
Enteignung
des
gesam ten kirchlic hen
Besitzes
vollständigen V
e r
drängung der
Kirc he aus
dem
Leben,
sie
begannen
schon
wenige
Wo c h e n
die
Kirche, die
Geistlichkeit, die Mönche
tion im November 1918 wandte sich Patriarch Ti c h o n a n
Sendschreiben geißelte
Patriarch
die
Willkür
und
Gewalt
im
Lande.
Mutig

Mitte:
Patriarch Tichon, rechts vom Patriarchen: Metropolit Anto-
nij
(Chrapovickij), Oberhaupt der ROK im Ausland 1920-1936.