13. August – Der hl. Abt und Bekenner Wigbertus
missioniere. Unter strenger Beaufsichtigung der Brüder bildete er zuvor eifrige und
mutvolle Verkünder des Evangeliuns heran. Neben der Predigt des Evangeliums,
vermittelten die Missionare auch Weinbau und andere Landwirtschaften und
Handwerke. In dieser Weise wirkte der hl. in Ordruf auch Ortdorf genannt indem er in
allem den Seinigen voranging, das Verkehrte verbesserte und ohne Ausflucht den
schmalen Weg, welcher alle nicht Ermüdenden zum Leben führt einhielt. Dannach ging
er wieder nach Friztlar. Als bald nachher die Sachsen neuerdings in das Land einfielen
und Alles verwüsteten, trug und milderte er dies Leiden des Volkes mit Gottvertrauen
und Standhaftigkeit. Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, nahm er die klösterlichen
Arbeiten wieder auf. Bis ins höchste Alter unterzog er sich mit jugendlicher Frische
nicht blos allen vorgeschriebenen Fastenregeln, sondern trug auch noch zusätzliche
freiwillige Übungen der Abtötung. Selbst Krankheiten konnten ihn vom Fasten nicht
abbringen. Im Gespräch hielt er immer den geistlichen Nutzen im Auge, und bewahrte
so seinen Geist vor Zerstreuung. Seine seelsorgerische Arbeit erfüllte er bis ins hohe
Alter indem er die Kranken in ihren Häusern aufsuchte und ihnen die Beichte abnahm
und sie mit geweihtem Öl salbte. Jede Gelegenheit nützte er zur Unterweisung im
christlichen Glauben und zu Erbauung und Ermahnung. Sein berühmtester Schüler war
der spätere Abt Sturminus von Fulda. Die göttliche Liturgie zelebrierte er mit größter
Aufmerksamkeit. Wenn er nicht dienstlich beschäftigt war, las er ununterbrochen in
den hl. Schriften und suchte den Geist des Evangeliums durch Betrachtung
einzusaugen. Nach längerer Krankheit verschied der hl. Wigbertus im Jahre 747. Als
sein Leichnam aufgebahrt war sahen die anwesenden Brüder einen wunderschönen
kleinen Vogel, der weder vorher und nachher jemals gesehen wurde, dreimal zu
demselbenhinfliegen. Der hl. Wigbert wurde in der Vorhalle der Kirche bestattet. Im
Jahre 774 wurden seine Reliquien vor den drohenden Sachsen nach Buraburg
übertragen. Später wurde sein Leib nach Hirschfeldgebracht. Reliquien des hl. Wigbert
befinden sich auch in der östlichen Krypta der Muttergotteskirche zu Fulda.
Die hl. Radegundis wurde im Jahre 519 als die Tochter des Thüringerfürsten Berthar
geboren. Sie verlor ihren Vater durch dessen herrschsüchtigen Bruder Hermanfrid. Als
die Frankenkönige Chlothar I. und Theoderich diesen wegen Wortbruchs in den Jahren
527-530 bekriegten und in einer Schlacht an der Unstrut besiegten, nahm Chlotar die
junge Königstochter mit sich, lies sie unterrichten und taufen, und lies sich mit ihr
vermählen, nachdem er einen von ihr unternommenen Fluchtversuch vereitelt hatte.
Radegundis wurde auf Schloß Athies nicht weit von Ham in Vermandois erzogen.
Bereits in jugendlichem Alter zeigte sie sich sehr fromm, bescheiden, wohltätig gegen
die Armen, dienstfertig gegen Jedermann. Im Ehestand, in welchen sie zuerst eintrat,
13. August – Hl. Radegundis
nachdem der König sie eine Zeit lang an einem Ort, der jetzt St Radigunde heißt,
gefangengehalten hatte , suchte sie nicht blos allen billigen Anforderungen des Königs
gewissenhaft zu entsprechen, sondern übte auch, wenn gleich unter vielen
Beschwerden, alle Werke der christlichen Frömmigkeit, Demut, und andrere Tugenden,
und leuchtete durch Wunder. Sie lies heidnische Götterheine niederbrennen, und
bezeugte dadurch ihren glühenden Glaubenseifer. Als aber der König um das Jahr 553
ihren einzigen Bruder töten ließ (die Ursache ist unbekannt), begehrte sie den
königlichen Hof zu verlassen, und sich Gott ganz weihen zu dürfen. Der König willigte
nach langem Zögern ein und die Heilige erhielt den Schleier aus den Händen des hl.
Medardus, des Bischofs von Noyon. Hier legte sie ihr königliches Gewandt sammt
allem Geschmeide als Opfergabe auf den Altar Gottes, dem sie ihr frommes Herz längst
geschenkt hatte. Der König wis ihr ein Krongut zu Sair bei Loudon in Poitou an, wo sie
unter der Leitung ihres geistlichen Vaters, des Priesters Junianus, ihre Askese
verdoppelte. Sie genoß nur Brot und Gemüse, trank keinen Wein, trug auf dem bloßen
Leib eine eiserne Kette, und schlief auf dem bloßen Boden auf einer härenen Decke. Sie
beschenkte die Kirchen, besonders die Martinskirchen zu Tours und Candes, mit alleilei
Schmuckwerk und kostbaren Zierraten, und oblag Tag und Nacht Gebeten und
Liebeswerken jeder Art. An bestimmten Tagen bediente sie persönlich die Armen,
Kranken und Aussätzigen, von welchen sie Einige durch das Zeichen des hl. Kreuzes
heilte. Später erbaute sie zwischen den Jahren 544 und 559 mit dem Einverständnis des
Königs ein großes Kloster zu Poitiers, und sammelte fromme Jungfrauen um sich, zu
deren Äbtissin sie die hl. Agnes erhob. Ihr Zögling und spätere Lebensbeschreiberin
Bandomina mußte ihr, selbst wenn sie sich schlafen legte, vorlesen. Den König reute
jetzt die gegebene Erlaubnis und er traf Anstalten sie mit Gewalt wieder
zurückzuführen. Auf ihre Bitte legte der hl. Bischof Germanus von Paris Fürsprache
beim König für sie ein, die Erhörung fand. Im Jahre 567 wurde das Kloster durch das
kirchliche Konzil zu Tours bestätigt. Besonders bemühte sich die Königin um den
Frieden des Landes, indem sie mit Gebet und der ganzen Kraft ihres Einflusses
zwischen den verschiedenen Königen des Landes aufgetretene Uneinigkeiten
beizulegen suchte. Auch die Waffe des Fastens übte sie beharrlich, indem nun ihre
einzige Nahrung Gemüse und Kräuter waren. Das Mehl zu dem broben Brot, das sie
vielmal in der Woche aß, mahlte sie selbst. Ihr Getränk bestand aus abgekochtem
Wasser. Sehr eifrig sammelte sie Reliquien. Von Kaiser Justinus II. erhielt sie auf
besonderes Ansuchen ein sehr schönes Evangelium, mehrere Reliquien und ein in Gold
und Edelsteine gefaßtes Stück vom Kreuz Christi. Bei dessen Übertragung sang man
das erste mal das vom hl. Fortunatus verfaßsten Hymnus “Vexilla regis” . Seither hieß
das Kloster zu Poitiers, das Kloster vom hl. Kreuz. Als Regel wurde das Typikon des hl.
Cäsarius von Arles benutzt. Schon zu Lebzeiten fanden viele Gebetsanliegen durch die
Fürbitten hl. Königin Erhörung; sogar in ihrer Abwesenheit, nur unter Anrufung ihres
Namens. Sie starb am 13. August des Jahres 587 zu Poitiers, im zwölften Jahr der
Regierung König Childeberts. Bischof Grgor von Tours bestattete sie. Über ihrem
Grabe wo sich viele Wunder ereigneten wurde eine Kirche errichtet. Schon bei ihrer
Beerdigung erhielt ein Blinder das Augenlicht wieder. Später wurden die Reliquien der
hl. Königin nach Notredame in Paris übertragen. Im Jahre 1562 wurden ihre Reliquien
von den Hugenotten zerstreut. Sie ist Patronin der Stadt Poitiers. In der Kirche von
13. August – Hl. Radegundis
Missy St. Radegonde sind an einem Seitenportal acht Scenen aus ihrem Leben
Die hll. Bischöfe Theodor und Theo`dor von Sitten
Die hll. Bischöfe Theodor von Sitten waren ihrer Überlieferung nach einer jeweils
Teilnehmer einer Synode von Aquilea im Jahre 381. Der zweite war Teilnehmer einer
Synode von Agaunum im Jahre 519.
Einer der beiden Bischöfe ist Patron der Winzer. In einem Jahr der Mißernten forderte
er die Winzer auf, ihm die leeren Fässer zu bringen; er legte in jedes Faß eine
Weinbeere und die Fässer füllten sich mit Wein. Der andere Bischof brachte aus Rom
eine Wetterglocke mit, die ihm der Bischof von Rom übergeben hatte.; ein Teufel, den
er aus einem Besessenen ausgetrieben hatte, hatte sie ihm nach Sitten tragen müssen.
Von dieser Glocke wurden kleine Teile genommen und dem Guß weiterer
Wetterglocken zugesetzt, damit diese durch die Fürsprache des hl. Bischofs Theodor
beim Läuten vor einem drohenden Wetter hilfreich sein können.
Der hl. Märt. und Diakon Pelagius von Citta Nova, Konstanz
Der hl. Pelagius ist der Patron der ehemaligen Diozese Konstanz.
Er wurde zu Aemona im heutigen Istrien, von christlichen Eltern geboren, und schon
vor dem siebenten Lebensjahr dem heiligmäßigen Priester Uranius (Iranius) zur
Erziehung übergeben. Nach dem Tode seines Vaters Pelusius und seiner Mutter Hilaria
blieb der hl. Pelagius bei seinem Erzieher und verteilte den gesammten Besitz seiner
Eltern an Arme, und machte schnell Fortschritte im christlichen Lebenswandel, so daß
er der Märtyrerkrone würdig war. Wann er zum Diakon geweiht wurde und durch
welchen Bischof ist nicht überliefert. Unter der Verfolgung, welche unter dem Kaiser
Numerianus wider die Christen ausbrach, bei welcher die Statthalter nach bloßer
Willkür verfuhren, kam der Heilige mit seinem Priester nach Citta Nova, am Einfluß
des Quinto ins adriatische Meer. Dort herrschte der grausame Präses Evilasius, der von
Stadt zu Stadt reiste, um heidnische Opferfeste zu veranstalten und sich davon
ausschließende Christen gefangen zu nehmen und töten zu lassen. Der hl. Pelagius trat
unerschrocken vor Evilasius hin, hielt ihm seine Ungerechtigkeit gegen die Christen
28. August – Der Hl. Märt. und Diakon Pelagius von Citta Nova, Konstanz
vor, und ermahnte ihn mit strengen Worten, das esnotwendig sei, den christlichen
Glauben anzunehmen. Hierfür wurde er mancherlei Peinen und Foltern ausgesetzt,
geschlagen, mit eisernen Krallen zerfleischt, in siedendes Öl getaucht, auf kleinen
scharfen Scherben und auf glühenden Kohlen gewälzt. Als aber die knorrigen Stöcke,
mit denen der Heilige geschlagen wurde, sich wie Papier umbogen und er aus allen
Peinen unversehrt hervorging, faßte das unter der Christenverfolgung, aus Furcht vor
der Folter,bereits massenhaft abzufallen drohende Volk wieder Mut. So erschien der
hl. Pelagius als Wohltäter des Volkes. Schließlich wurde er, außerhalb der Stadt an
einem 28. oder 29. August, enthauptet. Der Preister Uranius hat hierauf den hl. Leib am
Orte seiner Hinrichtung bestattet. Die Verehrung des hl. Pelagius in Konstanz wird
zuerst durch einen Wandelbert von Prüm um das Jahr 851 besungen, das nämlich die
Stadt Constanz den durch sein Blutvergießen berühmten hl. Pelgius verehre. Für seine
Reliquien lies Bischof Salomon von Konstanz einen kostbaren Sakrophag bauen.
Reliquien des hl. Pelagius befinden sich noch zusammen mit denen des hl. Maximus in
Venedig. Die in Konstanz verehrten Reliquien gingen während der Revormation
Die hl. Jungfrau Verena von Solothurn und Zurzach
Die hl. Verena war, aus Theben in Ägypten gebürtig. Sie war die Erstgeborene
ehrbarer Eltern, und wurde vom hl. Märt. Bischof Charämon im christlichen
Lebenswandel unterwiesen und getauft. Nach dem Martyrium des hl. Charämon kam
Verena mit einigen Christen nach Unterägypten, wo für die Heerlager der Kaiser
Diokletian und Maximian, eine große Zahl, Christen für den Kriegsdienst ausgehoben
worden war. Dort befand sich auch jene ruhmreiche thebaische Legion, die dem
Oberbefehlshaber und späteren Märtyrer Mauritius unterstellt war. Um das Jahr 300
kam Verena zusammen mit der thebaischen Legion, welche nach Gallienbeordert
wurde, um dort ein Aufstand niederzuschlagen, nach Mailand, und lebte hier bei einem
ehrwürdigen Mann namens Maximus. Im Verlangen nach dem Martyrium suchte
Verena die Stätten der Märtyrer und die Kerker der Heiligen auf. Maximus aber hielt
sie zurück, und so lebte sie dort einige Zeit. Als sie hörte, daß die thebaische Legion,
welcher auch ihr Bräutigam Victor angehörte,wegen ihres Bekenntnisses zu Christus
niedergemetzelt worden war, zog sie nach Agaunum und küßte den Boden, auf
welchem die christlichen Helden ihr Blut vergossen hatten. Da sie aber dort nicht
verbleiben durfte, verfolgte sie die Spur der Reste der thebaischen Legion und kam so
nach Solothurn, wo sie zuerst bei einem heiligmäßigen Thebäer, welcher dem Blutbad
entgangen war, wohnte. Mit wunderbarem Eifer verharrte Verena dort in Fasten und
Gebet, las unermüdlich den Psalter und studierte das Buch des hl. Cyprian “Über die
Haltung der Jungfrauen” , worin der hl. Märtyrer lehrt, daß die Zucht die Hüterin der
Hoffnung ist, die Bewahrung des Glaubens, die Führerin auf dem Weg des Heils, und